Lehrforschungsprojekt 2006-2008 Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Lehrforschungsprojekt 2006-2008
Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie | Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
 

Plaça Reial

Plaça — Platja — "Bar-cel-ona"!

Entdecken Sie — morgens bewaffnet mit einer ensaimada oder einem pa amb tomaquet, mittags oder abends mit einem auf katalanische tapes hungrigen Magen — einen der fantastischsten Plätze am Mittelmeer. Wenn Sie Barcelonas ehrwürdigen Königlichen Platz zum ersten Mal betreten, werden Sie von der Plaça Reial begeistert sein — und wenn Sie den Platz zum zweiten oder zum hundertsten Mal aufsuchen, wissen Sie genau, warum Sie hier gelandet sind.
Das Denkmal des Katholischen Königs Fernando de Aragón, der Barcelona einst arm gemacht hat, fehlt zwar, doch gleich, ob Sie unter Palmen am Brunnen verweilen, die Arkaden durchwandeln (achten Sie auf die blaue Eingangstür nebst Graffiti des Comic-Zeichners Nazarios in der Südostecke des Platzes) oder im Taxidermista — der Bar eines ehemaligen Dermoplastikers, der für Salvador Dalís Anwesen in Cadaqués einst 200000 Ameisen sowie einen weißen Tiger und ein Rentier präparierte — einen café amb llet bestellen: Sie werden sofort spüren, dass sie in Barcelona angekommen sind.

Auf den Tischen der Terrassen wird öfters geklaut, aber keine Angst: Entweder die platzeigene Polizeiwache erträgt geduldig Ihr Klagen, oder Sie werden im Handumdrehen von Gauklern oder einer Live-Performance temperamentvollen tango argentino oder einer spontanen sevillana abgelenkt — es gibt Ereignisse, die unbezahlbar sind.
Aber auch wenn Ihnen nach bezahlbarem Vergnügen zu Mute ist, sind Sie hier bestens aufgehoben: Wandern Sie auf den Spuren Pablo Picassos, Joan Mirós, George Orwells oder Ernest Hemingways über die Plaça de Tripi in den Carrer d'Avinyó. Die Demoiselles d'Avignon werden Sie hier nicht mehr finden, dafür auf Ihrem Weg zahlreiche Begegnungen und Bekanntschaften in Barcelonas letztem Hafenkiez machen, Designerboutiquen, Spelunken und Kaschemmen noch und nöcher - Sie haben die Wahl. Und wenn es Nacht sein sollte, drängeln Sie sich hier ohnehin unter ähnlich Vergnügungsbegeisterten durch die schmalen Gässchen. Lassen Sie sich treiben!

Metro: Grüne Linie L-3 bis LICEU oder DRASSANES, von dort jeweils ein Stück die Rambla dels Caputxins abwärts oder aufwärts (ohne auf den Rambles gewesen zu sein, waren Sie sowieso nicht in Barcelona) bis zum Carrer de Colom, dem Kolumbus gewidmeten Eingangsportikus — und ¡ostres, la Plaça! Einen virtuellen 360°-Besuch im Voraus können Sie hier unternehmen: www.barcelonaturisme.com.


El Peix/The FishDen weiten blauen Himmel über Barcelona mit einer Prise salziger Mittelmeerluft - am Port Olímpic gibt es das völlig umsonst! Betreten Sie den futuristischen Komplex von der Metro kommend über den Carrer de la Marina oder schlendern Sie von La Barceloneta aus am Strand entlang, immer dem goldblitzenden Walfisch entgegen — und staunen Sie über das, was sonst nur Sydney und Rio de Janeiro zu bieten haben.
Ob Surfen, Fitness, Techno, FKK — alles ist hier erlaubt. Aber Achtung: Der künstliche Sand färbt Ihr nasses Handtuch gelb. Genießen Sie Ihre postmodernen Freiheitsprivilegien in vollen Zügen: Schmeißen Sie Ihr Geld im Casino aus dem Fenster oder gehen Sie einfach so baden, bewundern Sie Reiche und Schöne in den Clubs und Lounges des Yachthafens, schnabulieren Sie erschwingliche Köstlichkeiten im El Barnabier oder lassen Sie sich von einem Schlepper in eines der anderen rund hundert Restaurants und Bars verführen. Chillen Sie bei Sonnenuntergang samt Electro-Klängen in einem der zwanzig chiringuitos in der Hitze der metropolitanen Platja - Sie sind in Spanien…¡y viva!

Metro: Gelbe Linie L-4 bis BARCELONETA oder CIUTADELLA-VILA OLÍMPICA. Von dort aus finden sie den Weg zum Meer der Nase nach. Ersteindruck im Web: www.pobasa.es
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